Luftangriffe in Haiming und Umgebung, ab 1944

Ab Juli 1944 wurde auch das Tiroler Oberland vermehrt von Angriffen und Abstürzen feindlicher Flieger betroffen. So stürzten am 12.7.1944 am Grünstein in Obsteig sowie beim Tschirgant ein Flieger ab. Am 18.7.1944 wurden 9 Bomben auf die Kleinhairlachalm bei Umhausen abgeworfen, dabei 3 Kühe und 1 Schaf getötet. Am 19.7.1944 stürzte ein feindlicher Bomber auf der Maisalpe (Roppen) ab, ein weiterer Bomber musste in Mils bei Imst am selben Tag notlanden.

Am 20.7.1944 wurden Brandbomben auf Schrofen bei Oetz abgeworfen. Am 3.8.1944 stürzte ein feindlicher Bomber am Südabhang des Wannig (Nassereith) ab – 5 Mann wurden gefangengenommen. Am selben Tag stürtze ein weiterer Bomber brenend nördlich der Hohen Munde (Leutasch) ab, ebenso in Stams unterhalb Harland. Am selben Tag stürzten auch zahlreiche deutsche Jäger ab.

Häufiges Ziel von Bombenabwürfen war die Eisenbahnbrücke über die Ötztaler Ache. Es wird geschätzt, dass rund 1.000 Bomben in diesem Bereich abgeworfen wurden. Statistisch gesehen kann man davon ausgehen, dass 10 Prozent davon Blindgänger waren. Relikte aus dem 2. Weltkrieg wurden auch noch in den 2.000er Jahren entdeckt, z. B. bei Bauarbeiten für die Area47.

3.8.1944: Im Gemeindegebiet von Haiming werden 5 Spr.-Bomben in den Wald abgeworfen.

23.9.1944: Nach Bericht des Gendarmeriepostens Haiming soll von verschiedenen Zeugen am Vortage der Abwurf von großen Mengen von Insekten (3 cm lange, mit Stacheln bewehrte Hauptflügler) beobachtet worden sein. Man vermutete Holzschädlinge, gefangen wurde kein Insekt. Von dieser Begebenheit wurde nie mehr etwas weiteres bekannt.

16.4.1945: Bombenangriff auf die nahe Eisenbahnbrücke mit ca. 150 Spr.-B. Beschädigung der Brücke, das Wächterhaus wird zerstört, keine menschlichen Verluste.

20.4.1945: Neuerlicher Angriff auf die Bahnbrücke. Acht Todesopfer, darunter auch der Haiminger Eduard Grünauer. Größerer Feld- und Waldschaden.

Quellen: