Pfarrkirche Haiming

 

Die Haiminger Kirche ist den Hl. Chrysanth und Daria geweiht. Deren Gedenktag ist der 25. Oktober. Daher wird immer am Sonntag, der auf den 25. Oktober folgt, das Patrozinium in Haiming mit einer Prozession gefeiert. Die Glocken der Haiminger Kirche wurden sowohl im ersten, als auch im zweiten Weltkrieg zumindest zum Teil für „Kriegszwecke“ geopfert.

 

Schutzheilige: Heiliger Chrysanth und Heilige Daria

 

Die Pfarrkirche in Haiming thront auf einem Hügel am südöstlichen Rand des Dorfes, umgeben vom Friedhof. Die erste urkundlich bewiesene Kirchweihe fand 1384 statt, damals dem Hl. Jakobus geweiht. Man geht jedoch davon aus, dass es bereits vorher eine Kirche in Haiming gegeben hat. In einer Steuerliste des Gerichtes St. Petersberg werden nämlich bereits 1325 ein „Pfaffe Vruidin“ und ein „Berchtolt der Chirchmair“ in Haimingen erwähnt – vermutlich der Geistliche und ein Kirchmeier (Verwalter). Die Kirchenchronik zeigt, dass die Kirche 1511 bis 1517 erweitert und den Hl. Chrysanth und Daria geweiht wurde.

 

Im Laufe der Jahrhunderte änderte die Kirche immer wieder ihr Erscheinungsbild. Im 16. Jahrhundert war noch der spätgotische Baustil üblich und so hatte die Kirche zunächst einen schmalen Kirchturm (Spitzturm). Als die Kirche beim Großbrand von 1761 stark beschädigt wurde, erhielt sie beim Wiederaufbau – der architektonischen Mode dieser Zeit entsprechend – einen barocken Zwiebelturm. Auch die Altäre wurden barockisiert. 1852 erfolgte die nächste Renovierung, der Turm wurde mittels einer Laterne und einer zweiten, kleineren Zwiebelhaube erhöht. Mit der nächsten Renovierung – zwischen 1905 und 1912 – wurde die Kirche konsequent im neugotischen Stil umgestaltet. Die Altäre und die Kanzel wurden nach Karres verkauft, nur der barocke Zwiebelturm blieb erhalten.

 

 

In den 1960er Jahren wurde erneut eine Innenrenovierung der Pfarrkirche Haiming notwendig. 1988 bis 1991 folgte eine Außenrenovierung, 2007 wurde der Turm saniert.

 

2017 feierte die Pfarrkirche Haiming ihr 500-Jahr-Jubiläum. Dies wurde auch zum Anlass genommen, eine fällige Rundumerneuerung des Innenraumes durchzuführen. 2016 und 2017 standen damit umfangreiche Arbeiten an. Dabei wurden auch mehrere Reliquien gefunden, die untersucht und wiedereingesetzt wurden. Außerdem kam auch der alte, geschichtsträchtige Steinboden zum Vorschein. Dieser wurde vermutlich bereits Mitte des 17. Jahrhunderts verlegt und besteht aus dem sogenannten „Haiminger Marmor“. Dieser polierfähige Kalkstein wurde im Magerbacher Steinbruch (unterhalb von Magerbach) abgebaut. Am 8. Oktober 2017 wurde die Kirche wiedereingeweiht.

Die Sage zum Bau des Haiminger Gotteshauses

 

Die Lehrerin Maria Spiß hat für ihren Heimatkundeunterricht (1948/49) folgende Sage rund um den Bau des Haiminger Gotteshauses festgehalten:

Als die Bewohner von Haiming daran gingen, sich ein Gotteshaus zu bauen, konnten sie über den Platz nie einig werden. Es wurde viel hin und her beraten. Nun wurde die Frage auf eine andere Weise gelöst. Eines Tages gewahrte man, wie die Vögel auf dem Hügel zwischen Dorf und Steigge kleine Holzstücke bauartig aufeinander schichteten. Darin erblickte man einen Fingerzeig Gottes und man erbaute an dieser Stelle die Kirche.

Transkribiert von Ortschronist Manfred Wegleiter, März 2019

Historische Aufnahmen der Pfarrkirche Haiming:

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