Ein Dorf mit vielen Bildungseinrichtungen

 

Die Pflichtschulen in unserem Gemeindegebiet – die drei Volksschulen, die Mittelschule sowie die Sonderschule – gehören zum weiten Aufgabengebiet der Gemeinde. Diese ist „Schulerhalter“ und muss damit grundsätzlich für die Errichtung und Erhaltung der Schulgebäude inklusive der Einrichtung aufkommen. Vom Schreibtisch über die Heizung bis hin zum funktionierenden Internet und der Kreide ist die Gemeinde zuständig. Gemeinsam mit den Gemeinden Silz, Mötz, Stams und Rietz ist Haiming auch für die Landesmusikschule Mittleres Oberinntal sowie die Polytechnische Schule in Silz (mit)verantwortlich.

Die Schulen in Haiming - Überblick:

 

Um mehr über eine der Haiminger Schulen zu erfahren, einfach auf das entsprechende Bild klicken:

Zwei Schulen aus vergangenen Zeiten:

 

In der Volksschule Ochsengarten wurde der Schulbetrieb 2017 eingestellt. In der Lagerschule wurde 10 Jahre lang (von 1946 bis 1956) unterrichtet. Beide Schulen haben unsere Gemeinde geprägt und sollen daher hier Erwähnung finden.

Zur Geschichte des Schulwesens in Haiming

 

Die allgemeine sechsjährige Schulpflicht wurde eigentlich von Kaiserin Maria Theresia im Jahr 1774 eingeführt, existierte aber lange Zeit angesichts der weit verbreiteten Kinderarbeit nur auf dem Papier. Kaiser Joseph II setzte sich besonders für die Verbreitung der Volksschulen ein, damit die Kinder Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen konnten. Ein entsprechendes Gesetz dazu stammt aus dem Jahr 1781 und man kann annehmen, dass das Verständnis der Bevölkerung für die Wichtigkeit des Schulwesens langsam zunahm.
Aber erst nach der Revolution 1848 gab es im Schulwesen nachhaltige Reformen, das Schulnetz wurde ausgebaut und ein Ministerium für Unterricht sorgte auf staatlicher Ebene für klare Strukturen. Bis zur heutigen Form des Schulwesens in Haiming sollten noch viele Jahrzehnte vergehen.

 

Unterricht anno dazumal

 

Um 1850 gestaltete sich der Unterrichtsalltag ganz anders als heute. Weil der Verdienst des Lehrers recht gering war, war er nebenbei auch noch als Mesner und Organist tätig. Als Klassenzimmer diente oft nur eine Bauernstube oder ein Raum im Widum. Die Mittel für Heizung und Beleuchtung mussten die Schüler selbst mitbringen. Laut Namensliste von 1892 hatte der Lehrer in der ersten Klasse der Volksschule Haiming 59(!) Kinder zu unterrichten, in der 2. Klasse waren es „nur“ 42. Die Schüler/innen kamen vom Dorf, Riedern, Schlierenzau und Magerbach.