Haiming war vom Großbrand am 3. Juli 1897 schwer getroffen: 65 Gebäude brannten ab, eine Frau starb und viele Haiminger Familien standen vor dem Nichts. Auch am 27. März 1761 wurden in Haiming bei einem Großbrand 36 Häuser vernichtet. Darunter befand sich auch der Widum mit sämtlichen Unterlagen, wie Tauf-, Heirats- und Totenbuch und die Bibliothek. Vieles davon war unwiederbringlich verloren.

Haiming steht in Flammen

 

Die Feuersbrunst vom 3. Juli 1897 zerstört fast das ganze Dorf

 

Am 3. Juli 1897 brannte das Haiminger Dorf fast zur Gänze ab. 65 Gebäude wurden durch das Feuer zerstört, auch ein Mensch verlor sein Leben. Das war nach 1761 der zweite verheerende Großbrand in Haiming.

 

Um drei Uhr nachts am 3. Juli 1897 bemerkte Karl Hochegger, der sich schon auf den Weg in die Bergmahd machen wollte, einen Feuerschein. Im gegenüberliegenden Stadel von Alois Nagele („Adamen“ in der Dorfstraße, Hausnummer 56) war ein Brand ausgebrochen. Obwohl Hochegger sofort Alarm schlug, waren die Leute nicht mehr in der Lage, das Feuer einzubremsen. Ein starker Westwind fachte den Brand weiter an und schnell stand das ganze Unterdorf in Flammen. Leider wechselte der Wind seine Richtung und trug die Funken wieder aufwärts. Rasend griff das Feuer um sich und innerhalb von nur drei Stunden stand der größte Teil des Dorfes in Flammen. Zu allem Überfluss war auch noch das Löschwasser aus dem Mühlbach nicht sofort greifbar. Dieser war – wie damals üblich – vollständig zur Bewässerung abgekehrt und es dauerte fast eine ganze Stunde, bis das Stellbrett umgestellt werden konnte und so endlich Wasser zum Löschen zur Verfügung stand.

 

Obwohl die Feuerwehr Haiming rasch alarmiert wurde und von zahlreichen Feuerwehren aus der Umgebung (Silz, Oetz, Sautens, Karres, Imst, Karrösten, Mötz, Stams, Rietz und Oberhofen) unterstützt wurden, hatten sie, ausgerüstet mit Handpumpen, wenig Chancen gegen das Großfeuer. Es herrschten allgemein große Trockenheit und heiße Sommertemperaturen – am Vortag waren 34° Celsius gemessen worden – das Heu war von vielen Bauern kürzlich eingebracht worden, starker Wind wehte… alles Faktoren, die die Löscharbeiten noch erschwerten. Der Wind soll Feuerfunken bis nach Silz getragen haben, die Asche des Brandes soll sogar bis Telfs gelangt sein, die Rauchsäule war bis weit in das Inntal (Zirl) zu sehen.

 

Bilanz einer Schreckensnacht

Innerhalb kürzester Zeit wurden im Dorf Haiming 65 Gebäude vollkommen in Schutt und Asche gelegt. Darunter auch der Widum und das Mesnerhaus, die kanonischen Bücher und wertvolle Schriften konnten jedoch rechtzeitig gerettet werden. Insgesamt waren 73 Parteien vom Brand betroffen, 353 Personen wurden über Nacht obdachlos. Verschont wurden nur 14 Häuser (18 Parteien) in der Steigge und im westlichen Teil des Dorfes (u. a. Gasthof Sterzinger) sowie die Kirche. Mit Mühe konnte auch das Schulhaus, die „Buabnschule“ beim Ötzer gerettet werden. Der Brand forderte auch ein Menschenleben: Die 52-jährige Helene Stigger war trotz aller Bemühungen, sie davon fernzuhalten, in ihr Haus zurückgekehrt und verbrannte dort in ihrer Küche. Eine Kuh, vier Schweine sowie alle Hennen verendeten in den Flammen. Der Großteil der Vorräte, Lebensmittel, Futter, Fuhrwerke, Kleider, Hausrat etc. wurden ebenfalls ein Raub der Flammen und viele Haiminger Familien standen buchstäblich vor dem Nichts. Seit dem Großbrand 1822 in Imst hatte es im Oberinntal kein so großes Feuer mehr gegeben. Fast so rasend wie das Feuer breiteten sich die Nachrichten darüber im ganzen Land aus und am Sonntag kamen an die 2000 Schaulustige ins Dorf, um sich selbst ein Bild der großen Zerstörung zu machen.

Welle der Hilfsbereitschaft

Ohne fremde Hilfe wäre ein rascher Wiederaufbau Haimings kaum möglich gewesen. Besonders, da die Haiminger „Abbrändler“ nicht oder nur in geringem Ausmaß versichert waren. Nach Schätzungen belief sich die Schadenssumme auf 197.000 Gulden, nur 110.000 Gulden waren über die Versicherung gedeckt. Der damalige Bezirkshauptmann von Imst, Matthäus Daum, war gleich am Morgen nach dem Brand im Ort, um gemeinsam mit Gemeindevorsteher Alois Zoller und Pfarrer Anton Senn die Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. Ein Hilfskomitee für die Haiminger Abbrändler wurde eingerichtet. In der ersten Nacht mussten die meisten nun obdachlosen Haiminger noch im Freien schlafen, doch schon am nächsten Tag haben sie bei Freunden, Verwandten und Bekannten Zuflucht gefunden. Auf die vielen Zeitungsmeldungen und Aufrufe zur Hilfe folgte eine Welle unvorstellbarer Hilfsbereitschaft aus dem ganzen Land. Von überall her wurden die Abbrändler mit Geld, Sachleistungen, Arbeitsleistungen, Kleidung, Haushaltsgegenständen, Geschenke uvm. unterstützt. Mehrere Wohltätigkeitskonzerte und Veranstaltungen stellten ihren Reinerlös den Abbrändlern zur Verfügung. Durch den Mut und Fleiß der Abbrändler und die großartige Hilfe von außen war Haiming nach wenigen Monaten fast wieder aufgebaut. Noch bis zum Winter 1897 konnten viele Häuser im Rohbau fertiggestellt und notdürftig hergerichtet werden. Der Bezirkshauptmann Matthäus Daum wurde im September 1897 zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Weniger als ein Jahr nach dem Großbrand – im Juni 1898 – konnte

 

Die Ursache: Brandstiftung

Zunächst vermutete man einen Backofen oder ein Bügeleisen als Brandursache, doch schnell stand fest, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hatte. Die 34-jährige Daria Partl, geborene Pircher, hatte – von ihrem Vater Josef Pircher angestiftet – das Feuer gelegt. Scheinbar wollten sie und ihr Vater sich an der Gemeinde bzw. den Bewohnern von Haiming rächen, da sie sich benachteiligt fühlten. Das Schwurgericht in Innsbruck verurteilte Daria Partl Mitte September zu 15 Jahren schwerem Kerker, ihren Vater Josef, der als „moralischer Urheber“ der Brandstiftung galt, zu lebenslänglichem schwerem Kerker. Daria wurde dabei auch für eine frühere Brandlegung (Oktober 1896) verurteilt. In 2. Instanz wurde das Urteil gegen Daria aufgehoben und sie wurde wie ihr Vater zu lebenslänglichem schwerem Kerker verurteilt. Josef Pircher starb wenige Monate nach der Tat in der Strafanstalt Stuben, Daria später in der Strafanstalt St. Martin bei Schwaz.


Weitere Informationen zum Großbrand vom 3. Juli 1897

Diverse Zeitungsberichte:

 

Hilferufe in diversen Zeitschriften

 

Hilfeaufruf in den Innsbrucker Nachrichten am 5. Juli 1897

 […] Zur Einleitung der nötigen Hilfsaktion hat sich unter Anleitung des Herrn Bezirkshauptmanns, der unermüdlich um das Dorf besorgt ist, ein Hilfscomité gebildet. Obmann desselben ist der Gemeindevorsteher Alois Zoller, Stellvertreter Johann Schilcher, Schmiedmeister, Schriftführer der hochw. Kooperator Joel Eberhart. Ferner gehören demselben an der hochw. Pfarrer Anton Senn, die Gemeinderäte Josef Haid und Eduard Köttner und der Gemeindeausschuss Alois Raffl. Angesichts der ungemein großen Notlage tut schnelle und ausgiebige Hilfe dringend not und wir können, trotzdem wir erst für die Abbrändler in Windisch-Matrei sammelten, nicht umhin, wieder an das goldene Herz der Innsbrucker zu appellieren, damit sie den Armen Hilfe und Trost bringen. Eine besondere Schwierigkeit für den Wiederaufbau von Haiming bildet Mangel an Bauholz da die Gemeinde keinen bedeutenden Waldbestand hat. diesfalls gedenkt man sich an Se. Majestät zu wenden, um aus den zum Schlosse Petersberg gehörigen Frosten einiges Bauholz zu erhalten.

 

Die in erschrecklicher Weise sich mehrenden Massenbrände in Tirol, die so ungeheuren Schaden anrichten, lassen den Ruf nach einer Zwangsversicherung und einer guten, den Verhältnissen auf dem Land angepassten Landesbauordnung neuerlich mit verstärkter Berechtigung und erhöhtem Nachdruck laut werden. Die vielfältigen Unglücksfälle der letzten Jahre, wir verweisen nur auf Tione, Fließ, Windischmatrei, Aldrans und Reith, wären ebenso viele dringende Mahnrufe!

Quelle: Innsbrucker Nachrichten, 5.7.1897

 

1893 1897: Unglücksserie über Haiming

Haiming ist durch die Feuersbrunst vom 3. Juli 1897 besonders arg betroffen, da die Ortschaft bereits im Herbst zuvor (1896) sowie im Jahr 1894 durch Brände schwer litt. Zusätzlich gab es im Jahr 1893 einen Hagelschlag, der den Feldertrag wesentlich geschmälert hatte.

Quelle: Das Vaterland, 24. Juli 1897

 

Hilfe für Haimings Obdachlose

Ein schreckliches Unglück hat die Bewohnerschaft Haimings in der Frühe des 3. Juli d. J. betroffen. Das ansehnliche Bauerndorf, an der Arlbergbahn unweit Silz gelegen, wurde fast gänzlich ein Raub der Flammen. Gegen 3 Uhr Früh brach plötzlich aus unbekannter Ursache mitten im Dorfe Feuer aus und verbreitete sich infolge der herrschenden Trockenheit, begünstigt vom starken Windzuge mit unglaublicher Schnelligkeit. Kaum drei Stunden hatte es bedurft und von den 77 Baulichkeiten des Ortes waren 63 in Asche gelegt. Umsonst mühten sich die zur Brandstätte herbeigeeilten Feuerwehren von Silz, Oberhofen und Oetz, unterstützt von Haimings Bevölkerung, ab, dem verheerenden Elemente Einhalt zu tun; ihre Anstrengungen mußten umso erfolgloser bleiben, als gerade zu Anfang der Löscharbeiten der Zufluß des Wassers, welches zumeist auf Wiesen und Felder geleitet war, sehr knapp ausfiel. So kann der Untergang Haimings nicht Wundernehmen. Zahlreiche Habe und Vorräte namentlich an Hetz und manches Stück Vieh verbrannte mit den Baulichkeiten. Wahrhaft verwüstet wurden die Anger und Gärten; teils waren die prächtigen Obstbäume gänzlich verbrannt und verkohlt, teils verdorrten nur Krone und Aste, und bieten die Bäume in diesem Falle ein Aussehen wie im Spätherbste. Leider ist auch der Verlust eines Menschenlebens zu beklagen.

 

Der Jammer unter den Bewohnern Haimings ist groß. 73 Parteien, darunter vielfach mit zahlreichen Kindern gesegnete Familien sind besitz- und obdachlos geworden; kaum drei oder vier bessergestellte Bauern vermögen aus eigenen Mitteln den Wiederaufbau ihrer zerstörten Gehöfte aufzunehmen.

 

Die große Mehrzahl der Abbrändler ist auf fremde Hilfe angewiesen. Wohl waren alle Häuser und zum Theile auch die Habseligkeiten versichert, aber leider nicht in dem Maße, daß durch die Versicherungssumme der Schaden gedeckt wäre. Jene beläuft sich im Ganzen auf 112.000 fl., während die beiläufige Schadensziffer mit einer Viertel Million Gulden nicht zu hoch angegeben ist. Die Gemeinde selbst ist minderbemittelt und vermag für ihre Angehörigen nur wenig zu tun. Haiming ist durch diese Feuersbrunst umso schwerer heimgesucht, als die Ortschaft ohnehin schon im vergangenen Herbste und im Jahre 1894 durch Brände litt, und im Jahre 1893 ein Hagelschlag den Feldertrag wesentlich geschmälert hatte. So richtet denn das gefertigte Hilfscomité an edlen Menschenfreunde die dringende und herzliche Bitte, ein Scherflein beizutragen zur Linderung der namenlosen Not und Bedrängnis der über Nacht arm gewordenen Haiminger. Gelingt es, in kurzer Frist eine größere Summe im Wege der Sammlung zusammenzubringen, so ist es mit Zuhilfenahme der Versicherungsbeträge möglich, mit dem Neubauen der Häuser ohne Verzug zu beginnen und die ­selben bis zum Winter unter Dach zu bringen. Darum laßt uns bald eine Liebesgabe zukommen, der ewige Vergelter wird es Euch lohnen. Haiming, 7. Juli 1897.

Für das Hilfscomité: Alois Zoller, Vorsteher, Anton Senn, Pfarrer

Spenden bittet man an das „Hilfscomité in Haiming" zu senden

Quelle: Das Vaterland, 24. Juli 1897



Wohltätigkeitskonzerte für die Abbrändler

 

Bericht zum Konzert des Radfahrer Clubs "Union"

(Für die Abgebrannten von Haiming.) Der rührige Radfahrer Club „Union“ in Innsbruck veranstaltete jüngst ein Doppelkonzert im Garten des bürgerlichen Brauhauses, dessen Erfolg ein sehr guter war. Die von der Clubkapelle vorgetragenen Stücke, sowie die von einem, dem Club befreundeten Sängerseptett gesungenen Chöre fanden allgemeinen Beifall und mussten öfters wiederholt werden. Das Reinerträgnis beträgt 25 fl.

Quelle: Innsbrucker Nachrichten – 20. Juli 1897

 

Weiterer Bericht über ein Wohltätigkeitskonzert:

Sänger-Ausflug der Innsbrucker Liedertafel […] Zum guten Schlusse entfachte auch neuerlich der so oft bewährte und betätigte Wohltätigkeitssinn der Sänger, indem selbe über Anregung des Herrn Vorstandes einhellig beschlossen, am 15. Juli im Restaurationsgarten der Ausstellung ein Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten der durch ein großes Brandunglück schwer heimgesuchten Bewohner von Haiming abzuhalten. Unter allseitigem Beifalle wurde diesem Beschlusse zugestimmt und möge bereits hier an das Publikum die Einladung beizufügen gestattet sein, durch zahlreichen Besuch diese Konzertes, dessen Programm wir demnächst mitteilen werden, das wohlgemeinte Unternehmen zu unterstützen und die große Notlage der Betroffenen lindern zu helfen.

Quelle: Innsbrucker Nachrichten – 7. Juli 1897


Diverse Zeitungsmeldungen rund um den Brand von 1897

 

Danksagungen, Kundmachungen, Spendenaufrufe...

 

Frachtenfreier Transport für Hilfsgüter

(Das Hilfscomité in Haiming) gibt Folgendes bekannt: Gemäß eines Erlasses der löbl. k.k. Staatsbahn-Direction in Innsbruck vom 18. Juli 1897 Zl. 11739 wird in ganz Tirol und Vorarlberg der frachtenfreie Transport nach Station Ötztal für Kleider, Bettung, Wäsche und Lebensmittel, sowie kleinere Einrichtungsgegenstände zu Gunsten der Abbrändler in Haiming zugestanden. Ferner wird die Ausladung der als frachtfreies Eilgut zur Beförderung gelangenden Sendungen in der Haltestelle Haiming zugestanden. Endlich für Transporte von Baumaterialien nach Station Ötztal wird eine 50%ige Frachtermäßigung bewilligt. Noch eigens sei es bemerkt, dass alle obgenannten Sendungen nur dann die oben aufgeführten Begünstigungen beanspruchen können, wenn sie an die Gemeindevorstehung in Haiming adressiert sind.

Quelle: Innsbrucker Nachrichten 19. Juli 1897

 

Auch der Kaiser spendet für die Abbrändler

Se. Majestät der Kaiser hat für die Abbrändler in Haiming 2000 fl. […] gespendet.

Quelle: Volksblatt für Stadt und Land, 15. Juli 1897

 

Für die Abgebrannten in Haiming

Transport fl. 25,50, Ungenannt fl. 1,-. Dr. I. J. fl. 5,-. Frau Theresia Hueber fl. 5,-. Dr. Adolf Hueber fl. 5,-. Franz V. A. fl. 10,-. Edwin Pr. fl. 5,-. H. D. fl. 1,-. Ungenannt fl 2,-. Notna K. fl. 2,-. Summe fl. 61,50.

Milde Gaben, Effekten, Kleidungsstücke etc. für die Abgebrannten in Haiming werden in der Bäckerei des Herrn Alois Auer, Innstraße 49, entgegengenommen und schnellstens der Bestimmung zugeführt. Ebenso ist Witwe Krescenz Mayr (Innrain Nr. 33, 1. Stock) in gewohnter Weise wie bei früheren Brand-Unglücken bereit, auch für Haiming Gebrauchsgegenstände, als: Kleidungsstücke, Nahrungsmittel, Einrichtungsgegenstände und Geld entgegenzunehmen und ihrer Bestimmung zuzuführen.

Quelle: Innsbrucker Nachrichten 7. Juli 1897

 

Öffentlicher Dank

Durch das unermüdliche Bemühen des Hochw. Herrn Pfarrers Dr. v. Alpenheim und der löbl. Gemeindevorstehung in Fulpmes erhielten die Abbrändler von Haiming abermals den namhaften Betrag von 30 fl., sowie eine ausgiebige Sendung von Eisenwaren, Kleider u.s.w. wofür besonders den Obgenannten u. jedem einzelnen Spender der herzinnigste Dank ausgesprochen wird.
Haiming, den 4. August. Das Hilfs-Comité

Quelle: Innsbrucker Nachrichten, 6. August 1897

 

Öffentlicher Dank

Kürzlich war in Oetz ein 2. Concert für die Abbrändler in Haiming, welches den schönen Reinertrag von 93 fl. abwarf. Bei dieser Gelegenheit sei auch bemerkt, dass beim 1. Concert in Oetz die gutgeschulte Musikkapelle von Umhausen mitwirkte und reichlichen Beifall erntete. Es wird hiermit der innigste Dank allen Teilnehmern beim 1. und 2. Concert ausgesprochen. Einen schönen Erfolg erzielte auch die Sammlung, weiche Hr. Hotelbesitzer Langguth Stolz im Brennerbad unter den Curgästen veranstaltete und den namhaften Ertrag von 100 fl. abwarf. Es sei hiemit allen der herzlichste Dank ausgesprochen.

Haiming, den 3. August 1897. Das Hilfs-Comité.

Quelle: Innsbrucker Nachrichten, 5. August 1897

 

Dank-Gottesdienst

Aus Haiming, 17. ds, wird uns geschrieben: Gestern am Namen Jesu-Fest wurde in Haiming ein feierlicher Dank-Gottesdienst abgehalten für die edlen Wohltäter der durch den furchtbaren Brand im letzten Sommer so schwer heimgesuchten und geschädigten Bewohner von Haiming. Es wurde nämlich ein feierliches Dankamt abgehalten und vom Frühamte bis zum Spätgottesdienste vor ausgesetztem höchsten Gute für die Wohltäter öffentlich und gemeinsam gebetet.

Quelle: Innsbrucker Nachrichten, 19. Jänner 1898

 

Danksagung an die Feuerwehren und weitere

Nachdem die Kunde vom schweren Brandunglück in Haiming bereits weit über die Grenzen Tirols hinaus gedrungen ist, ja die letzten Reste des Dorfes bereits verkohlt sind, finden endlich die Gefertigten Gelegenheit ihren schuldigen und herzlichsten Dank allen jenen auszusprechen, welche sich an den äußerst beschwerlichen und mühevollen Löscharbeiten bei diesem großen Brandunglücke beteiligt haben.

Auf dem Brandplatze erschien zuerst die altbewährte Feuerwehr von Silz. Etwas später trafen ein die Feuerwehren von Mötz, Stams und Oberhofen. Im Verlaufe des Vormittags – die Stunde vermögen wir wegen der damals herrschenden, namenlosen Verwirrung nicht festzustellen -sind dann bei 15 Feuerwehren an der Unglücksstätte angekommen aus den zwischen Imst und Telfs liegenden, und im Umkreise dieser beiden Orte befindlichen Ortschaften. Allen diesen Feuerwehren, namentlich jener von Silz, sprechen die Gefertigten im Namen der ganzen Gemeinde für ihr uneigennütziges und rastloses Arbeiten den wärmsten Dank aus und bitten zugleich um Nachsicht, wen nsie die tätigkeit der einzelnen nicht nach Gebühr hervorzuheben vermögen.

Zu besonderem Danke fühlen sich die Gefertigten verpflichtet gegen den k.k. Bezirkshauptmann Daum von Imst, der in kürzester Zeit selbst auf der Unglücksstätte erschien, drei Tage daselbst ausharrte und durch sein umsichtiges Eingreifen die Löscharbeiten sehr förderte. Ihm ist es auch zu verdanken, dass eine Abteilung der k.ki. Landesschützen von Imst hier eintraf und die erschöpften Mannschaften der Feuerwehr in ihrem harten Dienste ablöste. Auch die k.k. Gendarmerie, allen voran der k.k. Postenführer Fr. Reheis von Silz, tat ihr Möglichstes zur Bewältigung des verheerenden Elementes.

Was dann die Linderung der schrecklichen Notlage der Verunglückten anbelangt, so haben sich unsere Herren Reichrats-Abgeordneten Haueis und Dr. Kapferer, sowie unser Landtags-Abgeordnete Joh. Tobias Haid durch ihr energisches Eingreifen den Dank und die Liebe aller Verunglückten erworben. So hat z. B. Herr Joh. Tob. Haid gleich am nächsten Tage nach dem Unglücke ein Wohltätigkeits-Concert arrangiert, das den Abbrändlern 100 fl. eintrug.

Es würde zu weit führen, wollten wir all‘ die wohltätigen Spenden der P. T. Geistlichkeit der Umgebung und der einzelnen Nachbargemeinden dankend anführen; die tausend und abertausend „Vergelt’s Gott“, die Dankestränen, welche den Abbrändlern bei der Verteilung der Gaben über die Wangen rollten, sie leisten den P. T. Wohltätern und Wohltäterinnen die sichere Bürgschaft, dass gar manches Gebet zum ewigen Vergelter im Himmel hinaufgeschickt wird, auch dass sein tausendfacher Segen auf alle jene herabströmen möge, welche Barmherzigkeit an den Unglücklichen geübt haben.

Auch die Gefertigten vereinigen ihren Dank mit dem Danke der Abbrändler und sprechen allen vorgenannten und ungenannten Wohltätern dieser Gemeinde den herzlichsten Dank aus.

Haiming, am 8. Juli 1897, Anton Senn, Pfarrer – Alois Zoller, Vorsteher

Quelle: Innsbrucker Nachrichten, Nr. 54, 10. Juli 1897, Seite 4-5

 

 

 

Kundmachung

Jene P. T. Baumeister, welche den neuen Widumbau in Haiming (die ganze Arbeit, oder Holz- u. Maurerarbeit separat) übernehmen wollen, mögen ihr Offert bis spätestens 18. Februar einreichen. Der Plan liegt zur Einsicht auf bei Joh. Schilcher, Schmiedmeister in Haiming.

Haiming am 27. Jänner 1898. 907 -2s2

Quelle: Innsbrucker Nachrichten, 01. Februar 1898, Seite 13

 

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