Vinzenzgemeinschaft Haiming
Die Vinzenzgemeinschaft ist ein unpolitischer Verein für Jung und Alt. Sie kümmert sich um Mitmenschen in seelischer oder materieller Not, unabhängig ihrer Herkunft oder ihres Religionsbekenntnisses. Dabei arbeitet sie mit den bestehenden Einrichtungen wie Pfarre, Caritas, sowie Sozial- und Gesundheitssprengel zusammen.
Sie ist eine weltweite Organisation mit mehr als einer Million aktiven Mitgliedern, hat den Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660) zum Vorbild und zu ihrem Patron ernannt. Dieser wollte für die Ärmsten der Welt da sein und setzte sich für Kranke, Hungernde, Waise und Aussätzige ein. Der Begründer der Vinzenzgemeinschaften war Frederic Antoine Ozanam. Sein Credo: „Keine Gesellschaft kann Elend und Schicksal akzeptieren, ohne dass sie in ihrer Ehre getroffen wird. Baut daher Gesellschaften auf, in denen es mehr Brüderlichkeit gibt und die Geringsten und die Ärmsten in ihrer Menschenwürde anerkannt werden“. Sein Leitsatz, „unsere Aufgabe ist es, aktiv zu dienen“ ist auch das Leitmotiv der Vinzenzgemeinschaften.
Foto (links) - von links nach rechts: Peter Haslwanter, Ludwig Köll, Veronika Wallnöfer, Josef Leitner, Werner Weibold, Dietmar Saurwein
Vereinsgeschichte der Vinzenzgemeinschaft Haiming:
Gegründet wurde die Vinzenzgemeinschaft Haiming auf Initiative des Pfarrers Heinrich Thurnes unter der damaligen Gemeindeführung von Bürgermeister Wilfried Stigger, der den Verein wohlwollend unterstützte.
Gründungsjahr:
1984
Gründungsmitglieder:
Hochw. Pfarrer Thurnes Heinrich, Köll Ludwig, Kapeller Hilde, Wallnöfer Veronika, Kleinheinz Rosmarie, Alexander Renate, Haslwanter Peter, Weibold Werner, Strasser Willi, Götsch Franz, Hairer Johann
Obleute:
1984 -2015:
Köll Ludwig, Stellvertreterinnen Kapeller Hilde,
Wallnöfer Veronika
Ab 2015:
Wallnöfer Veronika, Stellvertreter Saurwein Dietmar,
Ehrenobmann Köll Ludwig
Die Vinzenzgemeinschaft Haiming kümmert sich unter anderem um ältere Menschen. Sie bietet ihnen Gelegenheit zur Kommunikation, indem sie Nachmittage organisiert, bei denen sich die Senioren/innen treffen können. Dabei werden sie jeden Mittwoch nachmittags, mit einer kurzen Sommerpause, bei Spiel und Hoangart von fleißigen Helferinnen mit Kuchen, Kaffee und Getränken zu einem geringen Unkostenbeitrag verwöhnt. Diese Einnahmen werden für soziale Zwecke verwendet. Die Nachmittage fanden in den Anfangsjahren im Untergeschoss der Volksschule statt, seit 2017 wurde durch die Gemeinde die Vinzenzstube im neuen Gemeindezentrum geschaffen, in dem sich alle Besucher und Betreuer sehr wohl fühlen.
Darüber hinaus sind die Mitglieder des Vereins auch Ansprechpartner für Menschen in Not. Diese finden Gehör und ihnen wird schnell und unbürokratisch geholfen. Bei Bedarf wird rasche Finanzhilfe geleistet. Schon so manchem Gemeindebürger, der in eine finanzielle Notlage gelangte, konnte durch die Vinzenzgemeinschaft unterstützt werden. Nicht nur Bürger der Gemeinde werden unterstützt, 1997 wurden auch 18 Kinder aus Tschernobyl aufgenommen und betreut. Seit 2017 werden auch, die in Haiming untergebrachten Asylanten aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten finanziell und materiell unterstützt. Die Hilfe geschieht meist ohne große Worte, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen, still und ohne jegliche Bürokratie.
Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Organisation der Aktion „Essen auf Rädern“, durch die viele Mitbürger seit über 20 Jahren ein regelmäßiges warmes Mittagessen von fleißigen Helfern geliefert bekommen. Die ehrenamtlichen Fahrer sind auch Ansprechpartner für alleinstehende Personen, wenn diese irgendwelche Hilfe benötigen. Auch ein kurzes Gespräch bei der Essensübergabe tut so manchem alten Menschen gut.
Mit Stand 2018 gibt es in Tirol bereits 75 Vinzenzgemeinschaften.