Die Kapelle am Eichbichl "Oachbichl-Kapelle"

„Ein zu Kriegszeiten entstandenes Kapellchen – ist eigentlich mehr ein offen ausgestelltes Muttergottesbild – steht auf dem Eichbichl. Es wird heute mit Vorliebe von den Dorfbewohnern aufgesucht“– so berichtet die Lehrerin Paula Stigger „Schneiders“ (1892-1930) in ihrer Haiminger Heimatkunde, die sie in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verfasst hat. Hans Glatzl berichtet: „Ursprünglich war es eine einfache Kapelle aus Holz, bestehend aus vier Holzsäulen, die ein ca. 4 x 4 m großes flaches Bretterdach trugen. Am Baum war ein Marienbild angebracht und davor eine Bank zum Knien.

Dieser Ort wurde früher von den Haimingern gerne am Sonntag nachmittags besucht. Auf Grund von Sprengarbeiten für den nahe gelegenen Kalksteinbruch musste der Platz dort geräumt werden. Daher wurde von der Familie Habicher dann die neue Kapelle an einem anderen sicheren Ort gebaut (Infos lt. Angaben von Herbert Zoller „Urbeles“).“ Die in Magerbach aufgewachsene Karin Haslwanter erzählt: „Was ich weiß, war die alte, hölzerne Kapelle in einem sehr schlechten Zustand, als sie weiter nach unten verlegt werden sollte. Aus Dankbarkeit, dass ihre Söhne den Krieg unbeschadet überstanden haben, hat Maria Habicher geb. Wachter (1882-1967), dann die neue Kapelle am Eichbichl errichten lassen.

Bild rechts: Einfach, aber reizvoll unter einem Felsen steht sie da, die Oachbichl-Kapelle oberhalb von Magerbach.

Die Arbeiten wurden von Franz Möstl und Rudolf Fröch durchgeführt, das Material hat Norbert Habicher mit dem Pferdefuhrwerk von Magerbach aus hinauf transportiert. Laut Josef Kapeller soll auch Georg Krüger mitgewirkt haben. Im Vorjahr wurde die Kapelle auf Initiative von Josef Kapeller „Delles“ liebevoll restauriert, ihm zur Hand gingen dabei Reinhold Kuprian und Gerhard Leitner. Heute wird die kleine Kapelle am Eichbichl wieder gerne von Menschen aufgesucht, die die Ruhe dieses Platzls schätzen. Einfach, aber reizvoll unter einem Felsen steht sie da – ein guter Ort, um zu sich zu kommen und ein Lichtl für die seligen Angehörigen zu entzünden. Die Einweihung der restaurierten Kapelle am „Oachbichl“ soll am 18. September 2020 durch Pfarrer Volodymyr Voloshyn erfolgen.

Quelle: Manfred Wegleiter, Chronist, in: Pfarrbrief, Heft 23, Herbst 2020

Bild rechts: Die Oachbichl-Kapelle ist direkt an eine Felswand des Tschirgants gebaut.