13.09.2021 20:35

Die Kapelle in Riedern

Die Kapelle in Riedern ist dem Hl. Antonius von Padua (13. Juni) geweiht und stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Ihre genaue Entstehungsgeschichte ist noch nicht ausreichend erforscht. Altar sowie die Heiligenfiguren des Hl. Pauls und Hl. Johannes im Inneren der Kapelle stammen vermutlich aus der Stiftskirche in Stams. Zur Mitte des 17. Jahrhunderts hatte Haiming nämlich eine enge Verbindung zum Stift Stams – die Pater des Stiftes betreuten die Pfarre in Haiming seelsorglich mit. Das Altarbild „Maria der immerwährenden Hilfe“ wurde nachträglich eingefügt und ist etwa 200 Jahre jünger als die Heiligenfiguren.

Die Pfarre Ötztal-Bahnhof feierte am 20. und 21. Juni 1981 ihr erstes Pfarrfest vor der Kapelle und verwendete die Einnahmen zur Renovierung der Antonius-Kapelle. 1982 wurde sie außen komplett renoviert, 2007 folgte eine weitere Renovierung.

Bild rechts: Die idyllisch gelegene Kapelle in Riedern ist dem Hl. Antonius von padua geweiht. Dieser Heilige wird gerne für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen.

Kirchtag: Hl. Antonius von Padua (13. Juni)

Die Kapelle in Riedern wurde vermutlich im 17. Jahrhundert erbaut, die Entstehung ist leider noch nicht genau erforscht. Allerdings liefert der Kunstpädagoge Dr. Wilhelm Zohner in seiner grundlegenden Arbeit zum Werk über den bayrischen Bildhauer und Bildschnitzer Bartholomäus Steinle jeweils eine Abbildung mit folgender Bildunterschrift: „Haiming bei Imst in Tirol, Kapelle des hl. Antonius im Weiler Oberriedern: Hl. Paulus und l. Johannes der Evangelist, Bartholomäus Steinle zuzuschreiben, um 1614. Die Figuren vermutlich aus dem „Altare Apostolorum“ (Altar der Apostel) der Zisterzienser-Stiftskirche Stams.“ Im Zeitraum zwischen 1640 und 1671 haben die Patres von Stams die damals noch nicht offiziell bestehende Pfarre in Haiming seelsorglich betreut. Es bestand eine enge Beziehung zwischen Haiming und der Abtei Stams. Dieser Umstand reicht wohl zur Annahme, dass in diesem Zusammenhang die beiden Apostelfiguren oder der ganze Altar, die für die Stiftskirche wohl als „unmodern“ betrachtet wurden, in die Riedernkapelle gebracht wurden.

 

Bild rechts: Die Antonius-Kapelle in Riedern rechts im Bild, links der Bauernhof der Familie Bair

Dieser Altar stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und zeigt im oberen Bild den hl. Antonius von Padua. Das Altarbild „Maria der immerwährenden Hilfe“ wurde nachträglich eingefügt und ist etwa 200 Jahre jünger. Umrahmt wird der Altar von den Figuren des Apostels Paulus und des Evangelisten Johannes. Das erste Pfarrfest feierte die Pfarre Ötztal Bahnhof am 20. und 21. Juni 1981 am Platz vor der Kapelle, die Einnahmen kamen ihrer Renovierung zugute. Im Jahre 1982 wurde die Riedernkapelle außen und zum Teil innen restauriert. 2007 folgte eine Komplettrenovierung der Antoniuskapelle.

Quelle: Kirchenführer Ötztal-Bahnhof bzw. Pfarrbrief Heft 6 • Sommer 2016

Bild rechts: Die Antoniuskapelle, aufgenommen um 1970