27.09.2021 12:04

Bäuerliches Leben in Grün

Den bäuerlichen Alltag in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts schilderte am 15.9.1992 dem damaligen Haiminger Chronisten Karl Hofer der Haimingerberger Alois Fürruter. Er war geboren am 21. Juli in Grün, ging nach Höpperg zur Schule und arbeitete später am elterlichen Hof. Nebenbeschäftigung fand er beim Wegebau der Bundesforste.

Er erzählte: „Im Sommer stand man um 4 Uhr auf, frühstückte mit Malzkaffee und Butterbrot. Dann ging man zum Mähen auf das Feld. Nach neun Uhr gab’s zum Neunerlen Speck und selbstgebackenes Brot – das wurde mit auf’s Feld genommen oder von den Kindern rauf getragen. Um elf Uhr ging man dann heim zum Mittagessen, oft gab es Schmarrn und Milch, Milchreis, abgeschmalzte Nudeln, Kiachl mit Sauerkraut, Blattln mit Sauerkraut, Knödel mit saure Erdäpfel, Schnitzel mit Kartoffelsalat, Schöpsernes mit Reis und Kartoffeln, Gemüse eher selten. Am Nachmittag ging man wieder auf’s Feld zum Aufstanggern und zu Marende ging es heim zu, dort rastete man eine Weile, ehe es wieder hinaus auf das Feld ging, wo bis zum späten Abend weiter gemäht wurde. Nach acht Uhr abends kehrte man dann heim zu Nachtmahl mit einem vollständigen Essen und nachher Kaffee und Brot. Zu Bett ging man um 22 Uhr.“

Alois Fürrutter starb am 16. Juni 2015.

Foto: Chronik Haiming/Karl Hofer

Text: Manfred Wegleiter, Chronist